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Die Schlacht am Kahlenberg

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DIE SCHLACHT AM KAHLENBERG

Pauwel Casteels (tätig um 1656-84)
Flandern, nach 1683
Öl auf Leinwand; 156,5 x 184 cm
Sign.: [...]ONSAEL / [...]SSTEELS (unten am linken Bildrand)­; WENEN (über dem Domturm)
Inv. Nr. Wil. 1960

Das Gemälde gehört zu dem Kreis bedeutender Werke, die der Glorifizierung der Person und der tapferen Taten von Jan III. Sobieski nach der Schlacht am Kahlenberg gewidmet sind; die Schlacht krönte seine militärischen Erfolge als König und Krieger. Der Ruhm des Siegers vom Kahlenberg fand in ganz Europa lauten Widerhall. Fast alle europäischen Herrscher ließen ihm Glückwunschbriefe zukommen, in denen sie ihre wahrhafte Bewunderung und Beifall für den Sieger über die Türken zum Ausdruck bringen. Sobieski selbst und seine Umgebung schürten geschickt diese Stimmung, indem sie aus dem Sieg am Kahlenberg den Höhepunkt einer sorgfältig aufgebauten Legende des vollkommenen Herrschers bildeten, eng verknüpft mit den dynastischen Plänen. Welche Bedeutung der Sieg damals hatte, bezeugen die Worte des Königs in einem Brief an seine Frau, den er in der auf die Schlacht folgenden Nacht verfasste: „Der Gott und unser Herr, in Ewigkeit gelobt, schenkte unserem Volk den Sieg und einen Ruhm, von dem die vergangenen Jahrhunderte nie gehört hatten." An Papst Innocent XI. übermittelte er nach dem Triumph die berühmten Wörter Caesars: Venimus, vidimus et Deus Vicit - im Geist christlicher Demut abgewandelt.

Es überrascht nicht, dass sich unter diesen günstigen Umständen Aufträge für Werke häuften, die den Glanz des Triumphes mit unterschiedlichen künstlerischen Mitteln verewigen sollten. Damit bestätigte sich ein weiteres Mal, wie wichtig die Rolle der Kunst für die Selbstdarstellung von Herrschern ist. In diesen Entstehungskontext gehört auch die Schlacht am Kahlenberg.

Die im Bild auf mehreren Ebenen dargestellte Kampfszene des Heeres der Koalition gegen die osmanische Armee unter Kara Mustafa findet vor einer hügeligen Landschaft im Hintergrund statt. In der Ferne ist das mit Lasurfarben gemalte Panorama der Stadt Wien zu sehen, die mit einem Kranz von Festungen umgeben ist; der gotische Turm des Stephansdoms überragt die Stadt. In dem Schlachtgetümmel fällt die Gestalt von Jan III. auf; in den Überlieferungen heißt es: „(er) hatte die Führung inne und war überall dort, wo das Feuer am stärksten war; dank seiner Haltung und der Weisheit seiner Führung (zeichnete er sich) durch die Furchtlosigkeit eines großen Führers aus." In ein langes silbergraues Gewand und einen purpurroten Hermelinmantel gehüllt, erhebt der König in einer ausdruckstarken Bewegung den Säbel und spornt sein Ross an.

Die gesamte Farbgebung des Bildes ist in einem Olivton gehalten, mit einigen wenigen Akzenten in Rot und Rosa auf den Gewändern und mit dem Weiß der Pferde. Die Ebenen unterscheiden sich deutlich durch den Farbwert voneinander.

Es ist nicht anzunehmen, dass der Maler die Schlacht aus eigener Anschauung kannte. Sowohl die Ordnung der Schlachteinheiten als auch die Details der Ausrüstung und der Fahnen stimmen mit der historischen Wahrheit nicht überein. Eher vermittelt Casteels hier für den Auftrag eine bestimmte Vorstellung von der Schlacht.

2006-09-28
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